bad e.V. fordert eine schnellere Anerkennung internationaler Pflegefachkräfte und Kompetenzvermutung
Die Zahl der internationalen Beschäftigten in der Pflege ist stark gestiegen. Bereits heute stellen sie daher eine große Stütze für die deutsche Pflegebranche dar: Dies offenbaren die jüngst veröffentlichten Zahlen einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Demnach stammt jede sechste Pflegekraft der rund 1,7 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Branche nicht aus Deutschland. In der Altenpflege sei somit der Anteil internationaler Mitarbeitender in den vergangenen zehn Jahren um 273 Prozent gestiegen.
Für den Bundesverband Ambulanter Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) e. V. sind die durch die Studie ermittelten Ergebnisse eine begrüßenswerte Entwicklung. „Ohne internationale Fachkräfte ist die Pflege in Deutschland nicht mehr denkbar. Sie entschärfen den Rückgang deutscher Pflegekräfte entscheidend. Die pflegerische Versorgung ist in unserem Land zu einem erheblichen Teil auf die Anwerbung und Anerkennung von internationalen Fachkräften angewiesen“, kommentiert die Bundesgeschäftsführerin des bad e.V. Andrea Kapp die Zahlen.
Allerdings könnte der Anteil ausländischer Pflegekräfte noch weitaus höher sein, gibt sie zu bedenken. „Die Hürden der Anerkennung außerhalb von Deutschland erworbener Berufsabschlüsse sind immer noch zu hoch und die Anerkennungsverfahren zu lang. Dadurch werden viele Interessierte von einer Beschäftigung in Deutschland abgeschreckt“, so Kapp. Der bad e.V. setzt sich darum, bereits seit Jahren dafür ein, berufliche Abschlüsse von ausländischen Pflegekräften in einheitlichen und beschleunigten Verfahren zu prüfen und anzuerkennen.
Eine umfassende Weiterbildung zur Pflegedienstleitung bietet der bad e.V., die Fachkräften hilft, betriebliche und personelle Herausforderungen in der Pflege professionell zu meistern.
Viele Hochqualifizierte müssten zudem aufgrund fehlender Anerkennung ihrer Abschlüsse Helfertätigkeiten in Deutschland nachgehen. Daher fordert die bad-Bundesgeschäftsführerin die gesetzliche Implementierung einer Kompetenzvermutung. „Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Idee, Fachkräften aus dem Ausland parallel zum Anerkennungsprozess die Erlaubnis zu erteilen, bis zur endgültigen Anerkennung als Fachkraft bereits arbeiten zu dürfen, und auf diese Weise die Qualität der Versorgung für die Pflegebedürftigen zu sichern“, erläutert Pervin Pustu, Beauftragte Ausländische Fachkräfte beim bad e.V. Nur so könne Deutschland als Arbeitsort für die dringend benötigten internationalen Fachkräfte attraktiver werden und sich im Wettbewerb mit anderen Staaten behaupten.
Kontakt
Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) e.V.
Andrea Kapp, RA‘in
Bundesgeschäftsführerin, Qualitätsbeauftragte (TÜV)
Zweigertstr. 50
45130 Essen
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a.kapp@bad-ev.de
Über den bad e. V.
Der Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) e. V. mit seinem Hauptsitz in Essen wurde 1988 gegründet. Er vertritt die Interessen von bundesweit über 1.500 zumeist privat geführten Pflegediensten und -einrichtungen und stellt damit einen der großen Leistungserbringerverbände in der Wachstumsbranche Pflege und Betreuung dar.